Das sind die wichtigsten E-Commerce Trends 2024

KI, Nachhaltigkeit und Personalisierung werden den E-Commerce in 2024 verändern. Um mitzuhalten, sollten Händlerinnen und Händler die Trends im Auge behalten. Wir haben die wichtigsten zusammengefasst.

E-Commerce im ständigen Wandel

Online-Shopping ist bei Kundinnen und Kunden enorm beliebt. Der Aufschwung, der in der Corona-Pandemie begann, hat sich trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wie gestörte, globale Lieferketten, Inflation und Energiekrise bis heute verfestigt. Diese hatten im Sommer letzten Jahres dafür gesorgt, dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal sanken. Trotz der eher schlechten Konsumstimmung wies das Weihnachtsgeschäft dann aber Rekordumsätze auf. Die umsatzstärksten Segmente im deutschen Online-Handel sind dabei Bekleidung, Elektronikartikel und Telekommunikation. Warengruppen, die aktuell vermehrt von Kundinnen und Kunden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet werden. Denn genau hier können sie durch Second Hand Shopping und Refurbished Geräte Ressourcen, aber auch Geld sparen. Doch nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeit lassen sich Veränderungen beobachten: Neue Technologien wie künstliche Intelligenz optimieren zum Beispiel die Betreuung von Kundinnen und Kunden und die Personalisierung der Customer Experience gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der E-Commerce ist im Wandel. Um auch weiterhin mithalten zu können, müssen Händlerinnen und Händler 2024 daher einiges beachten.

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Das Thema KI hat bereits viele Branchen auf den Kopf gestellt – so auch den Handel.

Neue Technik ermöglicht umfassenderes Einkaufserlebnis

Bereits 2023 haben sich einige neue Technologien im E-Commerce etabliert, die das Shopping-Erlebnis von Kundinnen und Kunden verändern, aber auch Händlerinnen und Händlern neue Wege bieten, ihre Produkte zu präsentieren. Allem voran steht der Trend des letzten Jahres, welcher sich auch 2024 mit ähnlicher Geschwindigkeit weiterentwickeln wird – KI. Künstliche Intelligenz wird im Online-Handel heute zu vielen Zwecken genutzt. Durch sie lässt sich der Customer Lifetime Value (CLV) genauer vorhersagen, sie ermöglich passgenauere und intelligentere Produktempfehlungen und sie kann zum Beispiel Kundinnen und Kunden in Segmente unterteilen, die dann in Kampagnen zur effektiven Ansprache genutzt werden. Auch zur Personalisierung der Kundenerfahrung kann künstliche Intelligenz einen wichtigen Beitrag leisten. Durch neue Technologie wie Augmented Reality oder Virtual Reality werden Produkte viel greifbarer: Optik und Passform einer neuen Brille können Kundinnen und Kunden dann zum Beispiel direkt per Handy- oder Laptopkamera anprobieren oder auch unkompliziert austesten, wie gut der neue Sessel wirklich ins Wohnzimmer passt. So können möglicherweise auch aufwendige und klimaschädliche Retouren reduziert werden. Händlerinnen und Händler setzen in diesem Jahr vermehrt auf Composable Commerce, also einen Ansatz, der Online-Shops mit modularen Systemen aufbaut und optmiert, und Software as a Service-Lösungen (SaaS). Ersteres hilft ihnen dabei, sich von verschiedenen Anbietern die besten Anwendungen für ihren Shop herauszusuchen und an einem Ort zu verbinden, SaaS ermöglicht das Management des Shops in der Cloud – und das von überall aus in der Welt.

Und die Branche steht bei diesen Entwicklungen nicht still: Der Handel darf gespannt sein, welche Möglichkeiten sich in den nächsten Jahren weiterhin ergeben.

Mit Personalisierung zu höherer Kundenbindung

Fühlen sich Kundinnen und Kunden in einem Shop gut umsorgt und geht dieser auf ihre persönlichen Bedürfnisse ein, kann das zu einer höheren Kundenbindung führen. Die Personalisierung des Shops sowie der damit verbundenen Marketingmaßnahmen liegt daher im Trend. Um diese erfolgreich umzusetzen und Kundinnen und Kunden individuell anzusprechen, braucht es ein effizientes Datenmanagement. KI-Tools können dabei helfen, indem sie zum Beispiel Produktvorschläge machen, die den Kundinnen und Kunden ebenfalls gefallen könnten. Automatische Retargeting Mails können Userinnen und User an nicht abgeschlossene Warenkörbe erinnern und ein KI-gesteuerter Chatbot kann einfache oder repetitive Anfragen schnell, genauer und sehr viel persönlicher beantworten als eine FAQ-Seite. Ein solcher Chatbot spart dem menschlichen Support-Team zudem wichtige Zeit, die dieses zur Bearbeitung komplexerer Fälle nutzen kann.

Online-Shopping nicht mehr nur im Online-Shop

Dass Händlerinnen und Händler nicht mehr nur über den eigenen Online-Shop verkaufen, ist keine Neuheit. Plattformen wie Amazon und eBay werden gerne genutzt, kurbeln die Umsätze an und verhelfen auch kleineren Unternehmen dazu, ihre Kundinnen und Kunden zu erreichen. Doch dadurch, dass immer mehr Käufe über das Smartphone getätigt werden, eröffnen sich neue Verkaufskanäle über Apps, die bei den Usern nahezu täglich im Gebrauch sind. So lassen sich beispielsweise bei Instagram nicht nur Produkte verlinken, sondern gleich ein ganzer Produktfeed einrichten, über den Nutzerinnen und Nutzer shoppen können. Auf TikTok soll in Zukunft der gesamte Shopping Prozess in die App verlagert werden – vom Produktvideo bis zum Checkout. Für jeden Verkauf erhält die Plattform dann eine Provision. In den USA, Großbritannien und einigen asiatischen Ländern ist der TikTok Shop bereits aktiv, hierzulande laufen Pilotprojekte. Schon in Q1 dieses Jahres kann es dann aber soweit sein und der TikTok Shop kommt auch zu uns. Hierauf können sich Händlerinnen und Händler, für die die App ein attraktiver Verkaufskanal ist, bereits vorbereiten.

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Der Verkauf auf TikTok ist in einigen Ländern bereits aktiv. Und auch in Deutschland ist damit zu rechnen.

Globale und regionale Einflüsse auf den E-Commerce

Aktuelle globale und regionale Entwicklungen haben Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten. Vor allem durch Inflation und Energiekrise sind viele von ihnen im Sparmodus. Sie überdenken ihre Kaufentscheidungen – insbesondere bei größeren Investitionen – gründlicher. Hier können Händlerinnen und Händler ihnen mit den passenden Zahlungsoptionen entgegenkommen, zum Beispiel durch Ratenzahlung. Damit haben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, größere Ausgaben auf einen selbst gewählten Zeitraum aufzuteilen. Auch die Klimakrise beeinflusst den Konsum: Viele Menschen möchten bewusster einkaufen und weniger Ressourcen verbrauchen. Dazu kaufen sie vermehrt aus zweiter Hand und versuchen darauf zu achten, wo die Produkte, die sie kaufen, eigentlich herkommen. Einfacher gemacht werden soll ihnen das mit einem digitalen Produktpass, der in Europa 2026 zunächst für Produkte mit hohem Umwelteinfluss wie Elektronik, langfristig aber für alle Produkte eingeführt werden soll. Der Pass ist Teil des European Green Deals, welcher Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. Zwar wird er 2024 noch nicht Pflicht sein, Unternehmen können sich aber jetzt schon darauf einstellen und auch proaktiv ihre Lieferkette und Produktionswege nach außen kommunizieren.

Fazit: Trends checken und am Puls der Zeit bleiben

Wer im stark umkämpften Online-Handel mithalten möchte, muss up-to-date sein und Kundinnen und Kunden nicht nur ein auf sie zugeschnittenes Einkaufserlebnis bieten, sondern sie auch auf den Plattformen und Geräten erreichen, auf denen sie unterwegs sind. Dank neuer Technologien wie KI, AR oder VR sowie Rundum-Lösungen für Händlerinnen und Händler wird es allerdings auch immer einfacher, dies in die Tat umzusetzen. Auch in 2024 werden sich diese Technologien weiterentwickeln, es werden sich neue Plattformen für den Online-Einkauf erschließen und neue Möglichkeiten für Marketing und E-Commerce entstehen. Und wer weiß, welche Trends die eigene Zielgruppe betreffen, der wird auch im neuen Jahr erfolgreich online verkaufen.

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